Mitwochs mag ich - Wiedergewonnener Familienfrieden

Ich habe Euch ja hier von unserem Handyproblem mit unserem Teenie berichtet. Nun gibt´s einen Zwischenbericht für Euch.
Gemeinsam mit seinem Vater (der nicht bei uns lebt), sind wir zur Medienberatung des Jugendamtes gegangen. Es war so ein anstrengendes, frustrierendes Gespräch, das kann man kaum glauben. Von Seiten meines Sohnes gab es kein Entgegenkommen, nur schnippische Bemerkungen, unangebrachte Kommentare und egoistisches forderndes Verhalten. Die Dame vom Jugendamt meinte nach dem Gespräch, ein ganz schön harter Brocken. 
Nach unmöglichen Äußerungen meines Sohnes habe ich ihm dann das Handy abgenommen und es seinem Vater mitgegeben. Zur Verwahrung, bis sich was ändert. Hatte danach aber gleich ein schlechtes Gewissen. Dann sagte die Dame von Jugendamt diesen einen Satz der mir wirklich und echt weitergeholfen hat. "Ihr Sohn ist für die Konsequenzen verantwortlich, nicht Sie. Sie haben ihm in Vorfeld angekündigt was passiert wenn er Regeln nicht einhält. Also ist er für die Konsequenzen verantwortlich wenn er die Regeln bricht. Nicht Sie!" Dieser Satz hat mir unheimlich viel Sicherheit gegeben. 
Die Dame war wirklich absolut kompetent und das Gespräch war anstrengend aber vorwärts bringend (die drei anstrengendsten Stunden meines Lebens, außer vielleicht die Geburten meiner Kinder). Ich kann das nur jedem empfehlen mit einer außenstehenden Person zu sprechen.
Nach dem Gespräch war das Handy dann weg. Für drei Wochen. Er tat mir so leid, er hatte keinerlei soziale Kontakte mehr, ging nicht mehr weg und war nur schlecht drauf. Die miese Laune haben wir alle ständig abbekommen, ständige Provokationen, Streitereien und Kabbeleien mit den Brüdern, es war furchtbar. Gewundert hat er sich sehr das zwei seiner Freunde ihn aber dann doch übers Festnetz angerufen haben. Den Telefonieren tut man ja heute nicht mehr, laut ihm. Den Vertrag den wir ausgearbeitet haben um den Handykonsum zu regeln hat er weiterhin ignoriert, wollte nicht unterschreiben und kam uns auch sonst in keinster Weise entgegen.
In diesen drei Wochen habe ich viel zu dem Thema gelesen, mich mit anderen Eltern ausgetauscht. Und bin zu der Meinung gekommen, wenn er es nicht schafft den Schritt auf uns zu zugehen, ist es unsere Aufgabe als Eltern diesen Schritt zu machen. Schließlich möchte ich ein einigermaßen gutes Verhältnis zu ihm haben, und "gut" war es zu dieser Zeit definitiv nicht.
Ich habe seinen Vater gebeten das Handy wieder zu bringen und mich mit Sohn Nummer Eins an einen Tisch gesetzt. Im Internet habe ich die "18 goldenen Regeln für den Handygebrauch" gefunden, und diese wollte ich mit ihm durchgehen und ihm dann das Handy aushändigen. Doch bei Regeln die das Handy betreffen, bloggt er total ab. Keine Chance.
Nach einer sehr unruhigen Nacht, in der ich weiter und weiter gegrübelt habe, habe ich beschlossen mit ihm Regeln für unser Miteinander im Haus, ganz unabhängig vom Handy, zu finden. Damit wieder ein einigermaßen normales Familienleben möglich ist.


Und - oh Überraschung - er hat super mitgemacht und sofort, und ohne zu zögern, den Zettel danach unterschrieben - mit Punkt Zwei haben ich mich etwas weit aus dem Fenster gelehnt, aber diskutieren muss man sowieso und dann dachte ich "ich probiers einfach mal". Ich war so erleichtert. Daraufhin wollte er dann sein Handy, ich hab ihm dann erklärt, das diese Regeln nichts mit dem Handy zu tun haben, sondern mit uns als Famile. Daraufhin hat er den Zettel genommen, die 18 Regeln noch mit als Punkt draufgeschrieben und die Sache war erledigt.  Mir kam es vor als hätte er nur auf diesen Rettungsanker gewartet. 
Er hat sein Handy wieder, hält die Regeln ein (ok, ab und an muss man ihn auch daran erinnern) und ist wieder ein Teenie mit dem man Lachen, Sprechen und gerne Zusammensein kann.
Ich bin sooo froh!!!

Und diese Entwicklung ist es eindeutig wert zu Mittwochs mag ich geschickt zu werden. Definitiv!

Eure glückliche Katrin

Kommentare

  1. Ich freu mich für Euch! toitoitoi für die Zukunft
    liebe Grüße von Petra

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  2. Gut gemacht!! Ich freue mich so mit dir..... Habe ja auch oft an euch gedacht.
    Sie brauchen Grenzen. Ubd Hilfe, wenn sie sich mit sich selber verrannt haben.
    Hast du gut gemacht. In ein paar Jahren wird er dir sehr dankbar sein
    Herzlichst
    yase

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  3. ich sage: sehr gut! ich würde mir mehr solch konsequente eltern wünschen. und chapeau für den gang zum jugendamt. auch vor dieser möglichkeit der beratung schrecken zuviele zurück. mit lehrern kann man übrigens auch manchmal reden. ;)
    liebe grüße,
    jule*

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